Frauen-wohin? In das Land Punt!

von Michael Gerhardt

[Download als Audio [mp3]: gelesen von Anne Wilson am 28.1.2010 Im Ex'n'Pop]

Da die Frauenbewegung sich anscheinend endgültig aus dem Kreis der mit dem Gehirn denkenden Menschheit verabschiedet hat und sich nur noch auf die Muschi beruft, schlage ich vor, die Sache zu Ende zu führen und ENDliCH den Frauenstaat zu errichten (das hätte den Vorteil, daß man in Berlin ENDliCH nicht mehr von zahllosen häßlichen keifenden Schlampen und anderen Punten visuell und sonstwie belästigt wird).

Als Frauenland bietet sich - aufgrund ähnlicher Strukturen betreffs Dumpfnüssigkeit, Transusigkeit, Verbohrtheit und fortschreitendem Kretinismus - Rheinland-Pfalz als Sammelbecken für all diejenigen weiblichen Wesen an, die Tag und Nacht von ihren männlichen Mitbürgern verkefaltikt werden. Seine geographische Lage am Rande Deutschlands (das Saarland ist eh DDR-Dependance) läßt es geeigneter scheinen als Württemberg, das ja geistig schon ziemlich durchpuntet ist und dessen verkommenste Bewohner sich jedes Jahr durchfallartig über Deutschland und besonders Berlin verbreiten, mit missionarischem Eifer den schwäbischen Aussatz in jede 'Szenekneipe' schaffend. So könnte die "Femikratie Rheinland-Punt" schon bald ein Hort der Zuflucht und ein Bollwerk gegen Chauvinismus und Patriarchat werden.

Gesetzgebendes Organ wären Puntestag und Puntesrat, die in einer noch zu gründenden Filiale des Frankfurter Kaufhauses Eierstock in der Landeshauptstadt Mens (ehem. Määäänz, wie der Karnevalist sagt) tagen und die Puntesregierung mit der Oberpunte an der Spitze wählen. An Parteien sind zugelassen: SPP (Strick-Partei Punts), FPP (Feministische Partei Punts), CDU (Clitorisch Demokratische Union) und die unvermeindlichen Grünen, Staatsreligion wird der Feminismus, geleitet und gelehrt von verschiedenen Erzpunten und Kardinillen, Alice Schwarzer wird als Päpstin im ehem. Marx-Haus in Klis-Trier an der Mösel residieren und über die reine Lehre wachen. über die Wiedereinführung der Inquisition (nur für Männer) ließe sich reden. In der Messfeier ersetzen Menstruentinnen die Ministranten. Das Kirchenjahr orientiert sich am weiblichen Zyklus, als neue Feste winken: Ovula (Mariae Eisprung) Menstrua (Mariae Ausfluß), Aborta (Mariae Hollandfahrt).

Der Traum vom Frauengeld wird endlich wahr: neue Währung ist 'Die Meno' (DM), die im Verhältnis 1:1 (siehe DDR) umgetauscht wird. Als neue Maßeinheit wird die Feminetta eingeführt: sie bezeichnet die Länge des Dildos, der bei der Magna Mater Andrea D. eingeführt werden muß, um ihr Wonnegrunzer zu entlocken. Natürlich hat der Dildo die Form eines Kitzlers, da alles Männliche im Lande Punt streng verpönt ist. Daß allerdings sämtliche Straßenpoller zur öffentlichen Masturbation freigegeben werden, hat sich als Gerücht interessierter Seite herausgestellt. Selbst in Pirmamens oder Ida-Oberschleim, den Zufluchtsorten der fundamenstrualfeministischen Radio100/TAZ-Frauenredaktion-Eulen, wartet man lieber auf die neue Spargelernte.

Die Überlegung, nur Wagen der 'Puntischen Motoren Werke' (PMW) oder schwedische Vulvas zuzulassen, erwies sich als überflüssig, da Frauen bekanntlich nicht autofahren können. Auch werden sämtliche Einkaufszentren in Beginenheime umgewandelt, da Frauen bekanntlich nicht einkaufen können. Da Frauen bekanntlich weder stehen noch gehen können, sorgen tamilische Miet-Kulis für sanften Sänftenverkehr. Die überflüssigen Weinberge (da Frauen bekanntlich nicht trinken können) verwandelt man in Baumwollplantagen, um die Strickproduktion zu erhöhen. Das allgemeine Stuhl- und Schemelverbot mag zunächst verwundern, hat aber, da Frauen bekanntlich nicht sitzen können, seinen Grund. Über Labryshafen werden die Strick- und Makrameeprodukte als Haupteinnahmequelle exportiert, die in dieser Stadt ansässige 'Puntische Anal und Stockfisch Fabrik' (PASF) sorgt mit ihrer großen Palette von Mitteln gegen Frauenleiden für eine ausgeglichene Handelsbilanz.

So bietet Rheinland-Punt als zukünftige Heimat aller Bundespunten das Bild eines lebensfähigen Staatswesens. Das Frauenland ist in greifbare Nähe gerückt. Also Mädels, greift euch ausnahmsweise mal nicht zwischen die Beine, um den Tampon zu richten, sondern greift zu! Die Chance, der männlichen Niedertracht zu entrinnen, war noch nie so groß!

Letzte nachricht aus punt!

Deutschlands Frauen begehren auf. Was angeblich ein Kampf gegen Pornographie und für die Umsatzhebung von 'Emma' sein soll, entpuppt sich als der verzweifelter Kampf der deutschen Frauen um IHR Land Punt. Es war also nicht die AL-Frauengruppe, die in einem Sexshop Pornos erwarb und daraufhin den Laden beim Staatsanwalt anzeigte, es waren keine autonomen Frauen, die im Sputnik-Kino gegen einen schlaffen 70er-Sexfilm randalierten und Verwüstungen anrichteten, ebensowenig kann man ihnen den überfall auf einen weiteren Sexshop, in dem nicht nur eine lustige Schneeballschlacht stattfand sondern auch tüchtig geplündert wurde, zur Last legen.

Was zunächst so aussieht wie der hirnlose faschistoide Aktionismus einer kleinen Gruppe hirnloser bigotter heuchelnder Klemmschlampen in selbstgefälliger Säulen(schein)heiligkeit a la 'Das Opferlamm Alicia-Jutta' ist in Wahrheit der Freiheitskampf einer Gruppe von Freischärlerinnen der PLO (Puntian liberation Organization), der Existenzkampf eines durch sich ihnen von allen Seiten entgegenreckenden erigierten Schwänzen bedrohten lilabehalstuchten nickelbebrillten Volkes.

Den aufrechten Menomonstern ist alles recht: ob Gebärstreik oder bewußte Fruchtbarkeit, ob Sexstreik oder Schleier (der zeigt, daß man nicht auf Anmache aus ist), ob SA-Aktion oder Frauentagdemo - das Land Punt muß schleunigst her! Wie sollte es eine keifende Gewitterhexe auch interessieren, ob die Muschi und der Schniedel über oder unter dem Ladentisch verkauft werden - man hat nicht umsonst jahrelang das Feuchtgebiet zwischen den Schenkeln trockengelegt und frei von allen (eingebildeten) Eindringlingen gehalten und konnte die Energien, die sonst der blanken Wollust anheimgefallen wären, auf den Kampf um die wahren Werte lenken.

Am 8. März zogen 1500 Frauen durch Berlin - "Punt! Punt!" schallte es durch die Gassen, ein Ruf, der nachdenklich stimmen sollte. Noch leiht der PLO einzig Frauenfundamentalfreund Chomeini verschleierte Hilfe, aber schon hat aus München Herr Gauweiler, entzückt ob der übereinstimmenden Moralvorstellungen nach dem Motto "Moral ist, anderen das zu verbieten, wozu man selber nicht in der Lage ist", Unterstützung angeboten, und angeblich zeigte sich Idi Amin von der Geistesverwandschaft angetan und erwägt, sich als Gospelsängerin (im Fummel) den PLO-Stoßtrupps anzuschließen. Und zitty druckte folgenden Hilferuf von Ursula Guse aus Moabit ab, der beweist, wie nötig das Land Punt gebraucht wird:

Ein kleiner Junge (und ebenso ein kleines Mädchen) wächst schon mit dem Einfluß von Pornografie auf. Von jedem Kiosk glotzen einen die Titten-Titelblätter an. Dabei ist die Wirkung so harmloser "Soft"-Pornos wie Praline, Neue Revue, Playboy usw. nicht zu verachten. Kleine Jungen sehen nur Frauen, die sich zum sexuellen Benutzen anbiedern, Männer dagegen nicht!

So ist es völlig logisch, daß schon kleine Jungen denken, mit Frauen kann man machen, was man will, kann sie einfach anfassen, wenn einem danach ist, sie wollen's ja so! Ich selbst wurde schon des Öfteren von Jungen im Alter von 6-8 Jahren an den Arsch gefaßt. Komisch, wa? Kann sich einer von Euch Typen vorstellen, von einem kleinen Mädchen an den Arsch gefaßt zu werden?

Schicken wir sie dahin, die Hutzelweibchen und Püntchen, die pumphosigen Möchtegern-Opfer und weisen Frauen, ins Land Punt, Land ihrer Sehnsucht. Und hier kehrt dann hoffentlich die Ruhe ein, daß mann in Ruhe seine Pornos kucken kann. Übrigens vollkommen frauenlose.

© 1988 Ich und mein Staubsauger    [Zurück zum Titel]