Die Storie fängt an am Backstage - Eingang. Wir, die "Test – Bild - Tester aus Kreuzberg" (Gruß an Hartmut) kommen mit 'nem Haufen Leuten an, weil es am Vortag hieß: pro Nase ein Gast. So kommt es dann auch. Aber erst nach stundenlangem verhandeln, sozusagen als Nina den Kanal voll hat. Irgendwer drückt mir einen Programmzettel in die Hand, und wenn man diesem Computer - Ausdruck, auf dem die Spielzeiten der Bands minutengenau aufgeführt sind, glauben darf, fängt der "Kreuzberger Block” um halbelf an. Wie am Vortag von den Veranstaltern versprochen. Dann: Umbaupausen, die ein bißchen länger dauern, Pannen, Umbaupausen...Ab kurz nach zwölf gibts im kleinen Zelt kein Bier mehr. Arschkalt und kein Bier. Die Breitesten bewerfen die letzten vollen Cola Dosen mit leeren Bierdosen. Um halbdrei gehts endlich auch für die los, die nicht Ninas Freunde sondern aus Kreuzberg sind. Und so sorgen wir für ihr Renomee; wer sich ein bißchen warm machen will, der muß das schön im feucht - kühlen Nachtwind tun, weil im Backstage - Zelt die Musiker (hääähh? gibts das?) was dagegen haben, und man den gemütlichen Wohnwagen nicht benutzen darf. Wäre man doch aus L.A. Dann gehen wir auf die Bühne, und zwar genau auf die Seite, wo Jenny gerade vor der Paradise - Bar die Hand aufgeschlitzt kriegt. Mein heißgeliebtes Instrument bekommt auch 'ne Beule ab. Mann muß Bierdosen schmeißen geil sein. Jedenfalls hörts den Rest der Nacht nicht mehr auf. Bewegen kann ich mich aus Platzmangel nicht, weil zu viele Leute auf der Bühne sind, die da nichts verloren haben. Der Sound ist noch schlechter. 5 von 13 Leuten hör ich gar nicht, mich erst recht nicht. Komisch, so eine Anlage und du hörst nix. Das wars soweit hinter der Bühne. War danach mehr davor, weils da mehr abging.
Was gut war? Daß Matze vom Tempodrom mir mehrfach einen neuen Backstage - Ausweis geliefert hat, wenn meiner weg war. Die Stullen, besonders die mit dem gekochten Schinken. Daß man sich trotzdem irgendwie amüsiert hat. Daß man nen tollen Spinnenfilm, der zwei Tage vorher im TV lief, jetzt nochmal auf der großen Videoleinwand sehen durfte. Ebenso Heinz Sielmanns Löwen. Die Frau, die Sugar die schöne Maske verpaßt hat. |
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