Beim letzten Foyer des Arts Konzert im Loft war ich etwas enttäuscht, aber ich wollte Max und Gerd noch eine Chance geben. Wie beim letzten Mal haben die beiden eine exzellente Vorgruppe gewählt,'Rubbermind Revenge' (siehe Bericht). So,nun zum Konzert:
Das Loft war diesmal recht voll und das Faßbier war eingefroren, zum Glück mußten wir Jaques Ihle's J+J (jut und jünstig) Pissgebräu nicht konsumieren. Aber von Bier war gar keine Rede, ich wollte endlich einen Konzertabend nüchtern erleben.
Es war wirklich faszinierend, aber ich mußte ständig meinen Stehplatz wechseln,weil immer irgendwelche Kiffköpfe neben mir gestanden haben.
Diesmal trat Herr Goldt in einem entzückenden C&A-Hemd auf, die obersten beiden Knöpfe natürlich offen; Jeans (natürlich keine Levis), und einer dämlichen Mütze (Persertorte), die er von Jesus Christus geliehen hatte.
Jedes Lied wurde mit nachdrücklichem Applaus belohnt, und es kam mir so vor, als ob die Band nicht aufhören wollte.
Einer der Höhepunkte war für mich das neue Lied 'Penis,Vagina', eine hervorragende Mischung von lustigen Texten über die Heterosexualität mit dem klassischen Refrain: "Es gibt Ausnahmen hin und wieder, aber darüber singt man keine Lieder." (ist das nicht toll) und einer sehr poppigen musikalischen Begleitung.
Vielleicht sollten sie das als Single herausbringen und wieder die Zuschauer der Hitparade damit begeistern! Auf jeden Fall unakzeptabler als 'Ficken, Bumsen, Blasen, alles auf dem Rasen'.
Das Lied 'Bau mir ein Haus aus den Knochen von Cary Grant' ist jetzt Willy Brandt gewidmet, da Max nur über lebendige Leichen gerne singt. Ende des Sets.
Aber Zugaben wurden verlangt und es kam 'Hubschraubereinsatz', wobei der Bassist die Batman Rythmen geklaut hat; 'Familie und Gewaltanwendung', 'Schimmliges Brot' und für mich einer der Höhepunkte des Abends 'Paths of Paradise'. So schön ist dieses Lied und dazu Axels wunderschönes Saxofon - es hat mich so mitgenommen, daß ich die Tränen zurückhalten mußte (echt!).
Nach diesem Lied wollten die Zuschauer mehr, aber wie beantwortet man so etwas? - Höchstens mit einem von Max' platten Witzen.
Ein Superabend der Spitzenklasse, aber es ist mir unbegreiflich, wieso nur 50 Leute diese Band in Aachen gesehen haben, Foyer des Arts haben Besseres verdient. Weiter so.

© 1987 Ich und mein Staubsauger    [Zurück zum Titel]